E-BIKE-FEATURE
FAHRBERICHT: ELEKTRO-TRIAL-BIKE OSET 20.0Text: Uli Brée Fotos: Ulis iPhone 4S SO NETT, DAS OSETEs ist wie mit dem Gewand und überhaupt mit der ganzen Sportausrüstung: Aus dem einen wächst man raus und ins andere wächst man rein![]() ![]() Aber schon beim Auspacken haben wir gesehen, dass man das neue Oset überhaupt nicht mit dem kleineren Oset vergleichen kann. Das ist alles viel hochwertiger und besser und robuster. Echt toll. Das sieht jetzt nicht mehr so aus wie irgendein Kinder-Elektro-Moped, sondern schon wie ein richtig professionelles Teil. Sehr cool! Vorne hat es eine hydraulische Scheibenbremse und hinten auch. Das Federbein ist jetzt auch kein brettelhartes Ding wie beim alten Oset. Das kann man sogar einstellen, und in der Kiste war sogar noch eine zweite, härtere Feder für dicke Kinder. Oder für ältere Kinder. Keine Ahnung. In der Beschreibung steht auch was von der Sitzhöhe. 57 Zentimeter. Frag mich, was das soll? Erstens gibt es eh keinen Sitz, und Trial fährt man immer im Stehen. Naja, das müssen die wohl reinschreiben. Der neue Elektromotor hat jetzt 1200 Watt Leistung und 48 Volt Betriebsspannung, der alte hatte noch 750 Watt bei 36 Volt. Dabei spürt man den Unterschied beim Fahren nicht so sehr. Aber das neue Oset ist sicher auch schwerer. Laut Prospekt wiegt es 33,8 Kilo. Vollgetankt! Haha! Das ist eh lustig, wenn mein Freund Markus damit fährt, dann hält der Akku viel weniger als bei mir. Aber der ist auch ein paar Jahre älter. Habe gerade im Internet geschaut: Das alte Oset wiegt 27 Kilo. Das sind jetzt 6,8 Kilo mehr. Heute haben wir eine Ausfahrt in den Wald gemacht, um Fotos zu schießen, und so. Weil Papa einen Artikel für das aktuelle „motomobil“ abliefern muss. Er hat gesagt, ich soll ihm danach einfach alles erzählen, was mir dazu einfällt, und er schreibt es auf. Und das tun wir gerade. Also, mit dem neuen Oset kann ich endlich auch versuchen, Wheelies zu fahren. Und mit den großen Rädern ist es jetzt schon viel leichter, über gröbere Steine und so zu fahren. Was richtig toll ist: Das Ding hat jetzt endlich einen On-off-Schalter. Das war früher echt blöd, wenn man immer erst diesen Fuzi-Schlüssel unter dem Sitz suchen musste. Jetzt ist der Schalter am Lenker, und wenn es einmal blöd hergeht, dann schaltet man das Oset schnell aus. Heute ist zum Beispiel die Kette rausgesprungen. Keine Ahnung, wieso. Und dann haben die eine Schraube beim Motor so blöd eingebaut, dass man sie erst rausschrauben muss, damit man die Kette wieder draufkriegt. Naja, egal. Passiert ja eigentlich so gut wie nie. Aber wenn man da vergisst, auszuschalten: Das kann ganz schön weh tun.
Das Ladegerät ist jetzt auch irgendwie hochwertiger, und der Akku ist ziemlich schnell wieder voll. Zwischen einer und zwei Stunden kann man mit dem Gerät fahren. Was komisch ist, ist dass das alte Oset immer langsamer geworden ist, wenn der Akku leer wurde. Jetzt ist auf einmal die ganze Leistung weg, dann geht’s wieder ein Stück, dann wieder nicht und dann geht’s wieder. Aber irgendwie kommt man schon nach Hause. Wir fahren meistens in unseren Wald, so Trialstrecken den Berg rauf, und wenn die Akkus von den Fahrzeugen nachlassen, rollen wir wieder bergab nach Hause. Mein Papa fährt ja immer noch sein altes amerikanisches Elektromotorrad. Das ist genauso alt wie ich. Aber er spitzt schon ziemlich schwer auf die neue Elektro-Gas-Gas. Die kriegt er jetzt eh bald zum Testen. Super, dann muss ich nicht ständig auf ihn warten. Haha! Ich muss jetzt noch Hausaufgaben machen … Ja, was euch vielleicht auch noch interessieren könnte: Es gibt einen Kinder-Trial-Cup. Mehr darüber unter www.trialstore.at. Und der Preis für das Oset 20.0 ist 2290 Euro. Nicht wenig, stimmt schon. Aber ein Benzinstinker kostet um einiges mehr, und da kannst du nicht einfach geräuschlos durch den Wald düsen. Da musst du immer erst wohin fahren, wo es erlaubt ist. Ich finde das Ding jedenfalls total super und ich bin froh, dass es so etwas gibt. Früher war das nicht so, also, als mein Papa noch ein Kind war. Vielleicht schaut er deshalb immer so neidisch runter auf mich. Egal. Ciao, euer Moritz Brée!
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